Sprechstörungen

Bei Sprechstörungen ist die richtige Ansteuerung motorischer Bewegungen zum Sprechen gestört. Als Ursache kommen genetische Ursachen, neurologische Erkrankungen wie Schlaganfall oder Tumore und entzündliche Prozesse in Frage. Ziel der logopädischen Therapie ist die Verbesserung der Sprechbewegungen.

Störungsbilder einer Sprechstörung:

Dysarthrie/Dysarthrophonie führen zu sprechmotorischen Schwierigkeiten. Dabei können die Sprechmelodie (Prosodie), der Sprechrhythmus, die Aussprache, Atmung und die Stimme in unterschiedlichem Ausmaß beeinträchtigt sein.

Anarthrie ist die völlige Unfähigkeit lautliche Äußerungen von sich zu geben. Als Alternative zur unterstützten Kommunikation können „Tablets“ eingesetzt werden.

Sprechapraxie[nbsp]ist eine Störung der Planung von Sprechbewegungen. Einzelne Wörter können nicht ausgesprochen werden. Es kommt zum Suchverhalten.

Facialisparese ist die Lähmung des mimischen Nerves (Nervus Facialis) meist einer Gesichtshälfte. Der Nerv versorgt drei Gebiete des Gesichtes: Stirn-, Augen- und Mundbereich. Das äußere Erscheinungsbild des Gesichtes ist bei einer Facialisparese asymmetrisch.

Hypoglossusparese ist die eingeschränkte Beweglichkeit der Zunge durch Lähmung des entsprechenden Nervs (Nervus Hypoglossus). Hier können die Artikulation sowie der Nahrungstransport gestört sein.

Stottern ist die Wiederholung oder Dehnung von Lauten oder Silben, oder auch eine Unterbrechung im Wort mit hörbaren oder stummen Blockaden.

Poltern zeigt sich in schnellem und schwankendem Sprechtempo. Es treten dabei Auslassungen, Verschmelzungen und artikulatorische Veränderungen von Lauten, Silben, Wörtern und Sätzen auf.

Sigmatismus ist die Fehlbildung der S-Laute im Sprechen. Dabei gelingt es der Zunge nicht die korrekte Position für eine lautreine Artikulation einzunehmen.

Schetismus ist die Fehlbildung des SCH-Lautes. Dabei gelingt es der Zunge in Verbindung mit den Lippen nicht, eine lautreine Artikulation zu erreichen.

Rhinophonie/Näseln ist eine Störung der Funktion des Gaumensegels. Es kommt zu einem nasalen Stimmklang und einer veränderten Artikulation. Beim Essen und Trinken kann Nahrung in die Nase gelangen.

Sprechangst ist die Angst zu Sprechen (auch genannt Logophobie). Es kommt zu Stimmversagen, Schwitzen, Verhaspeln im Sprechen und schnellerem Atmen. Hier spielen auch die Gedanken über Erwartungen des Gesprächspartners eine große Rolle.