Sprachstörungen

Sprachstörungen bei Kindern zeigen sich im Erwerb der Sprache. Sprache als eine Form der Kommunikation, erfordert die Aufnahme von Geräuschen/Worten und die Möglichkeit des Sprechens, um auf eine simple Frage wie:“ Was möchtest du essen?“ antworten zu können.

Ursachen einer Sprachstörung:

  • Sauerstoffmangel bei der Geburt  
  • Hörstörungen
  • Familiäre Vorbelastung
  • Geistige, körperliche Behinderung
  • Genetische Veränderungen (z.B. Down-
    Syndrom)
  • Unfälle mit Schädel-Hirn-Verletzungen
  • Entzündungen im Gehirn
  • Hirntumore/ - Operationen.

Eine Sprachstörung kann das Sprachverstehen, die Speicherung von Wörtern sowie den Abruf von Wörtern betreffen. Folglich fällt es dem Kind schwer, das Erlebte zu erzählen. Es kann beim Sprechen z.B. zu Vertauschungen von Lauten in Wörtern kommen: „tomm her!“
Kinder mit Sprachstörungen sind langsamer im Erwerb der Sprache als Gleichaltrige.

Anzeichen einer Sprachstörung:

  • Keine Reaktion auf Geräusche beim Säugling
  • Kein Blickkontakt zum Sprecher
  • In der „Lallphase“ verstummt das Kind
  • Aufforderungen werden nicht verstanden
  • Erzählen fällt schwer
  • Verlangsamter Wortschatzaufbau
  • Falscher Gebrauch der Grammatik
  • Probleme beim Lese-und Schreiberwerb

Die Abklärung der Sprachentwicklung erfolgt beim Kinderarzt oder der Kinderärztin. Besteht der Verdacht auf eine Hörstörung, sollte das Kind einem Phoniater vorgestellt werden.

Störungsbilder einer Sprachstörung:

„Late Talker“ sind Kinder mit einem verspäteten Sprachbeginn. Diese Kinder sprechen mit 24 Monaten weniger als 50 Wörter und äußern keine Zweiwortsätze.

Dysgrammatismus ist eine Störung im Erwerb der Grammatik. Kinder sind nicht in der Lage, Sätze altersentsprechend zu bilden. Es kommt zu Problemen im Satzbau, in der Anwendung der Zeitformen, der Mehrzahlbildung, der Subjekt-Verb-Kongruenz, der Verbzweitstellung und der Dativ- und Akkusativmarkierung.

Lese-Rechtschreib-Störung (Legasthenie) ist eine Störung im Erwerb von Lese- und/ oder Rechtschreibfähigkeiten bei normaler Beschulung und durchschnittlicher oder überdurchschnittlicher Intelligenz.

Auditive Verarbeitungs- u. Wahrnehmungsstörung (AVWS) ist eine Störung der Weiterverarbeitung gehörter Informationen im Gehirn. Dabei liegt weder eine Störung des Hörorgans selbst, noch eine Intelligenzminderung vor. Die Kinder können Laute und Wörter nicht zuordnen und unterscheiden. Ihnen fällt es schwer, Sprache im  Störgeräusch zu verstehen. Als Folge können Schwierigkeiten im Erwerb der Lese-Rechtschreib-Fähigkeiten auftreten.